Ausgabe August 2025

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Schmerzmanagement erfolgreich gestalten – Leitlinienbasierte Umsetzung in der Pflegeorganisation
Schmerzen gehören zu den häufigsten und belastendsten Beschwerden in der Pflegepraxis – ihre Erfassung und Behandlung erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch funktionierende Strukturen und klare Abläufe. Mit dieser Ausgabe starten wir eine Artikelreihe, die beleuchtet, wie Einrichtungen wirksame Prozesse im Umgang mit Schmerzen etablieren können – mit einem besonderen Blick auf die Rolle von Führung, Teamarbeit und Qualitätssicherung. Ziel ist es, Impulse für eine nachhaltige Verankerung des Schmerzmanagements im Pflegealltag zu geben.

Umgang mit Gewalt in der Pflege – Prävention und Intervention für Pflegeleitungen
Gewalt in der Pflege ist ein sensibles, aber unvermeidbares Thema. Sie tritt nicht nur offen, sondern oft auch subtil auf – in Form von Vernachlässigung, sprachlicher Herabwürdigung oder unachtsamem Handeln. In der täglichen Arbeit zwischen hohen Anforderungen, Zeitdruck und emotionaler Belastung können Situationen entstehen, in denen Grenzen überschritten werden, manchmal unbeabsichtigt, manchmal schleichend. Leitungskräfte tragen eine besondere Verantwortung, Gewaltsituationen frühzeitig zu erkennen, wirksame Präventionsstrukturen zu etablieren und im Ernstfall konsequent einzugreifen. Gewaltprävention ist kein Zusatzauftrag, sondern ein integraler Bestandteil professioneller Pflegequalität und Mitarbeiterführung. Nur wer Gewalt offen thematisiert, klare Standards setzt und seine Teams stärkt, schafft eine Kultur, in der Sicherheit, Respekt und Würde für alle Beteiligten gesichert sind. Dieser Beitrag zeigt, wie Gewalt in der Pflege frühzeitig erkannt werden kann, welche präventiven Maßnahmen Leitungskräfte etablieren sollten und wie im Ernstfall professionell und rechtssicher gehandelt wird.

AKTUELLES
Pflege und Gesundheitsversorgung neu denken – Meinungen und Eindrücke aus unterschiedlichen Perspektiven
Wir freuen uns, dass wir ergänzend zu dem Interview in der Juni-Ausgabe der QM-PRAXIS noch ein zweites Gespräch mit zwei weiteren Autoren des kürzlich in unserem Magazin veröffentlichten Fachbeitrags „Kommunale Daseinsvorsorge im Sozialraum im Sinne einer vernetzten Sorgeidee …“ führen konnten, Frau Dr. Christine Aumer und Herrn Dr. David Rester. Frau Dr. Aumer und Herr Dr. Rester kennen sich seit ihrer gemeinsamen Promotionsphase und stehen im regelmäßigen Austausch zum Thema Community Health Nursing (CHN), auch im Rahmen der Hochschullehre bei Pflegestudierenden an der Technischen Hochschule Deggendorf und der Universität UMIT in Hall in Tirol. Aus einer gemeinsamen Idee der beiden wurde ein geteiltes Anliegen: Beide verbindet ein tiefes berufliches Verständnis für die Herausforderungen unserer heutigen Versorgungsrealitäten. Gemeinsam eint sie das Ziel, Menschen in Sorgesituationen oder Krisen zu stärken und tragfähige Strukturen zu schaffen, die ein Verbleiben im vertrauten häuslichen Umfeld ermöglichen. Ihre Zusammenarbeit ist geprägt von dem festen Willen, Versorgung neu zu denken – weg von fragmentierten Zuständigkeiten, hin zu einer vernetzten, sozialraumorientierten Sorgepraxis. Als Teil des Konsortiums zur „Sorgeidee“ bringen sie ihre Perspektiven ein und engagieren sich für eine kommunal verankerte Daseinsvorsorge, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

PFLEGEPRAXIS
Entscheidungsfindung am Lebensende – Ethische Dilemmata und praktische Ansätze
Mit dem Sterben eines Menschen rückt das gelebte Leben in den Hintergrund und die Weise seines Abschieds mehr in den Vordergrund. Pflegekräfte begleiten diesen letzten Lebensabschnitt oft intensiver als jede andere Berufsgruppe. Sie sind da, wenn Worte fehlen, wenn Angehörige zwischen Hoffnung und Schmerz schwanken und wenn medizinische Maßnahmen ebenso in Frage stehen wie das bewusste Loslassen. Gerade am Lebensende verdichten sich ethische Fragen zu einem Punkt, an dem Mitgefühl, Verantwortung und Unsicherheit aufeinandertreffen. Wie viel medizinische Unterstützung ist noch sinnvoll und wann wird sie zur Belastung? Wann schützt man einen Menschen durch Eingreifen und wann bewahrt man ihn durch Zurückhaltung? Solche Entscheidungen lassen sich selten allein durch Fachwissen beantworten. Sie brauchen ethische Orientierung, Raum für Reflexion und das Vertrauen, gemeinsam mit dem Team und den Angehörigen den richtigen Weg zu finden. In diesen Grenzsituationen geht es nicht um die eine richtige Lösung, sondern um ein verantwortliches Entscheiden, das getragen wird von Klarheit, Empathie und gemeinsamer Überzeugung. Dieser Beitrag zeigt, wie sich ethische Entscheidungen am Lebensende mithilfe strukturierter Prozesse und einer würdevollen Haltung verantwortungsvoll begleiten lassen.

EXPERTENSTANDARDS
Die Aktualisierung des Expertenstandards Pflege von Menschen mit chronischen Wunden – ein erster Überblick
Im Juni 2025 hat das DNQP die 2. Aktualisierung des Expertenstandards Pflege von Menschen mit chronischen Wunden veröffentlicht. Damit ist ein 1,5-jähriger Aktualisierungsprozess abgeschlossen worden.

HYGIENEMANAGEMENT/-KONZEPTE
Sanieren, isolieren oder ignorieren? Sinnvolle Maßnahmen zum MRE-Management in Pflegeeinrichtungen
Multiresistente Erreger (MRE) stehen laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) jedes Jahr mit dem Tod von über 30.000 Menschen in der Europäischen Union in Zusammenhang. Hinzu kommen durch MRE europaweit verursachte Kosten von jährlich geschätzten 11,7 Milliarden Euro. Die WHO schätzt, dass sich die Zahl der jährlichen Todesfälle, die weltweit durch Antibiotika-resistente Erreger verursacht werden, von ca. 6 Millionen im Jahr 2021 auf bis zu 39 Millionen im Jahr 2050 erhöhen könnte. Diese negative Entwicklung ist vor allem auf unsachgemäßen und übermäßigen Gebrauch von Antibiotika zurückzuführen. Beispielsweise werden Antibiotika häufig auch ohne Erregernachweis oder „prophylaktisch“ bei (meist viralen) Erkältungskrankheiten verschrieben. Dem gegenüber stehen nur wenige neu entwickelte antibiotische Wirkstoffe. Welche Maßnahmen und Strategien ein sinnvolles MRE-Management in Pflegeeinrichtungen beinhalten sollte, ist Inhalt dieses Artikels.

MRSA-Prävention an den Schnittstellen: Hygieneanforderungen in der Hauswirtschaft
Nosokomiale Infektionen wie MRSA zählen zu den gravierendsten Risiken in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen. Hierbei spielt nicht nur medizinisches, sondern auch hauswirtschaftliches Personal eine entscheidende Rolle bei der Verhütung. Dieser Artikel beleuchtet, wie gezielte Hygienemaßnahmen in der Hauswirtschaft zur effektiven Infektionskontrolle beitragen können, und was Qualitätsverantwortliche tun können, um Strukturen zu verankern und Prozesse abzusichern.

DIGITALISIERUNG
Innovationen in der Pflege gezielt umsetzen: Ein praxisorientierter Leitfaden zur Integration digitaler Technologien
Neue Pflegetechnologien haben das Potenzial, den Alltag von Menschen, die in Pflegeheimen, Krankenhäusern und in der häuslichen Pflege tätig sind, zu erleichtern. Täglich sind mehrere Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen. Und die Zahl der Pflegebedürftigen steigt weiter. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Artikel das Pflegepraxiszentrum Nürnberg vorgestellt, das einen Leitfaden für die erfolgreiche Integration digitaler Technologien in die Pflegepraxis entwickelt hat. Im Folgenden wird in einem ersten Schritt auf die sozialen und ethischen Aspekte dieses Leitfadens eingegangen; weitere Aspekte werden in den kommenden Ausgaben beleuchtet.

Europaweite Regulierung von „Künstlicher Intelligenz“ – Was Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen jetzt beachten müssen
Der europäische AI-Act (KI-Verordnung) ist eine der ersten Verordnungen weltweit, die Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) oder genauer auf Machine Learning basieren, reguliert. KI gilt als Schlüsseltechnologie, die durch ihre disruptive Kraft die Arbeitswelt der allermeisten Branchen signifikant verändern wird. KI ist in der Lage, große Datenmengen schnell und umfangreich zu verarbeiten und zu analysieren – viel schneller, als der Mensch dies könnte – und soll so die Patientenversorgung verbessern, Krankheiten früher erkennen, das Personal des Gesundheits-, Sozial- und Pflegesektors entlasten und Kosten senken. Den Chancen stehen aber auch Risiken gegenüber, die die Europäische Union mit einer umfassenden Regulierung zu begrenzen sucht. Thomas Althammer, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Althammer & Kill, beleuchtet die Herausforderungen.

Ein Mittel gegen das Sommerloch

Während ich dieses Editorial schreibe, lässt der Sommer sehr auf sich warten … zu kalt, zu nass, Veranstaltungen fallen buchstäblich ins Wasser. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber gefühlt ist man da doch schon irgendwie im Sommerloch angekommen? Vielleicht hat sich die Wetterlage bis zum Erscheinen dieser Ausgabe gebessert, aber erfahrungsgemäß steckt man dann in Sachen Ereignisse und Nachrichten trotzdem in einem Sommerloch oder – positiv formuliert – in der Sommerpause.

Vielleicht können wir Ihnen diese Pause etwas versüßen bzw. Abhilfe gegen das „Informationstief“ schaffen: Wir haben wieder ein paar besonders lesenswerte Artikel für Sie zusammengestellt.

Wir starten mit einer Serie, die sich dem Schmerzmanagement widmet und Ihnen Schritt für Schritt zeigt, wie eine leitlinienbasierte, aber trotzdem praxisnahe Umsetzung desselben in der Pflegeorganisation gelingt. Unter der Rubrik „Hygienemanagement und -konzepte“ haben unsere Autoren wichtige Hinweise zum MRE-Management und zur MRSA-Prävention in der Hauswirtschaft für Sie zusammengefasst. Und auch für „schwierige“ Themen haben wir in dieser Ausgabe einige Lösungsansätze für Sie: Dabei geht es um Präventions- und Interventionsstrategien gegen Gewalt in der Pflege sowie praktische Ansätze, wie sich ethische Entscheidungen am Lebensende mithilfe strukturierter Prozesse verantwortungsvoll begleiten lassen.

Vielleicht ist etwas für Sie dabei …

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Mirjam Lang
Redaktion „QM-PRAXIS in der Pflege“