Ausgabe Februar 2025

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Onboarding: Prozess gestalten und umsetzen
Der erste Arbeitstag eines neuen Mitarbeitenden ist entscheidend – er prägt den ersten Eindruck und die zukünftige Zusammenarbeit. Ein gut strukturierter Onboarding-Prozess ermöglicht es, neue Mitarbeitende fachlich, emotional und sozial in die Organisation einzubinden. Besonders in der Pflege, wo der Arbeitsalltag hohe Anforderungen stellt, ist ein durchdachtes Onboarding essenziell, um Motivation und langfristige Bindung zu fördern.

Patientensicherheit in der Pflege – Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze
Patientensicherheit ist ein zentraler Baustein der Pflegequalität und gewinnt angesichts des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der steigenden Pflegekomplexität zunehmend an Bedeutung. Fehler wie Medikationsfehler, Stürze oder Infektionen können schwerwiegende Folgen haben. Studien zeigen, dass bis zu 30 % der Stürze in Pflegeheimen durch Präventionsmaßnahmen vermieden werden könnten. Medikationsfehler zählen ebenfalls zu den häufigsten vermeidbaren Vorfällen. Gesetzliche Vorgaben wie der Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Patientensicherheit“ verpflichten Einrichtungen, Sicherheitskonzepte zu entwickeln und regelmäßig zu überprüfen. Auch Patienten und Angehörige erwarten transparente, sichere Prozesse, die Vertrauen und Zufriedenheit stärken. Die Sicherheit der Pflegebedürftigen und Patienten ist somit unverzichtbar, um eine gute Pflegequalität zu gewährleisten.

DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE
Das TI-Gateway – Was steckt dahinter?
Pflegeeinrichtungen sind verpflichtet, sich bis Juli 2025 an die Telematikinfrastruktur (TI) anzuschließen. Die Zeit drängt also. Wichtig für eine wirtschaftliche Anbindung der Pflegeeinrichtungen ist die Verfügbarkeit einer kostengünstigen Zugangsmöglichkeit. Hierfür hat die gematik das sogenannte TI-Gateway spezifiziert. Was genau verbirgt sich dahinter.

Einführung in die Digitalisierung der Pflege – Chancen und Herausforderungen
Sie bietet nicht nur Lösungen zur Effizienzsteigerung, sondern ermöglicht es auch, die Qualität der Pflege auf ein neues Niveau zu heben. Digitale Technologien schaffen die Grundlage für eine moderne Pflegepraxis. Systeme zur elektronischen Pflegedokumentation, der Einsatz von Telemedizin und innovative Konzepte wie die Pflegerobotik eröffnen neue Möglichkeiten. Sie entlasten Pflegekräfte, indem sie administrative Aufgaben automatisieren, und schenken ihnen mehr Zeit für das Wesentliche: die direkte Betreuung der Pflegebedürftigen. Gleichzeitig fördern digitale Anwendungen Transparenz, Sicherheit und eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung in der Pflege.

RECHTLICHES/GESETZGEBUNG AKTUELL
Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) – Inhalte und Auswirkungen
Die Reform des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG), die am 17. Oktober 2024 vom Bundestag beschlossen wurde, bringt weitreichende und dringend notwendige Änderungen in der deutschen Krankenhauslandschaft mit sich. Ziel ist es, die Behandlungsqualität in Kliniken nachhaltig zu verbessern und eine flächendeckende medizinische Versorgung sicherzustellen, insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Regionen, die bisher von Versorgungslücken betroffen sind. Ein zentraler Bestandteil der Reform ist die Einführung sektorenübergreifender Versorgungseinrichtungen, die als Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Versorgung fungieren und eine Schlüsselrolle in der integrierten Gesundheitsversorgung einnehmen sollen. Zudem wird durch gezielte Maßnahmen wie die Vorhaltevergütung der ökonomische Druck auf Kliniken verringert, was den Häusern ermöglicht, sich stärker auf die Versorgungsqualität zu konzentrieren. Gleichzeitig sieht das Gesetz vor, den bürokratischen Aufwand für Krankenhäuser zu reduzieren, um Ressourcen effizienter nutzen und den Alltag der Beschäftigten entlasten zu können. Damit schafft das KHVVG die Grundlage für eine zukunftsfähige, patientenorientierte Krankenhausversorgung.

PERSONALENTWICKLUNG/-MANAGEMENT
Berufsbild Pflege – Zukunft der Pflegeberufe im Kontext von Fachkräftemangel und demografischem Wandel
Der Pflegeberuf hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt. Einst als reine Hilfstätigkeit im sozialen Bereich angesehen, hat sich die Pflege zu einem hochkomplexen und verantwortungsvollen Berufsfeld entwickelt. In der Gegenwart hat der Pflegeberuf eine zentrale Rolle in der Gesellschaft eingenommen. Pflegekräfte tragen immense Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der ihnen anvertrauten Menschen. Die Herausforderungen sind dabei nicht nur vielfältig, sondern auch zunehmend komplex. Dazu gehören die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen, der medizinische Fortschritt und die gestiegenen Erwartungen an die Pflegequalität. Gleichzeitig steht der Pflegeberuf vor erheblichen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, der demografische Wandel und die wachsende Pflegebedürftigkeit setzen das System unter Druck.

RISIKOMANAGEMENT
Digitale Fehlermeldung für die Pflege – Im Frühjahr 2025 geht das Pflege-CIRS online
Seit einigen Jahren gibt es das Fehlermeldesystem für Krankenhäuser. Freiwillig und anonym melden die unterschiedlichen Berufsgruppen in ein Fehlermeldesystem, das Critical Incident Reporting System, kurz CIRS. Eine Sicherheitskultur in der professionellen Pflege ist nicht nur eine wichtige Grundlage für eine gute Pflegequalität, sondern auch entscheidend für den Gesundheitsschutz pflegebedürftiger Menschen. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) unterstützt deshalb das Präventionsprojekt PriO-a, bei dem unter anderem ein zentrales, digitales Berichts- und Lernsystem für die Pflege (Pflege-CIRS) entwickelt wird. Im Frühjahr 2025 soll das Pflege-CIRS online zur Anwendung bereitstehen.

ARBEITSSCHUTZ
Der aktuelle Stand der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) nach der jüngsten Reform
Am 21.08.2024 legte die Bundesregierung einen Verordnungsentwurf zur Änderung insbesondere der Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV) vor (BR-Drs. 403/24). Bei der betreffenden Verordnung zur Änderung der Gefahrstoffverordnung und anderer Arbeitsschutzverordnungen handelt es sich indes um ein sog. Artikelgesetz, d. h., es besteht aus mehreren Artikeln und konzentriert sich daher nicht allein auf das nationale Gefahrstoffrecht. Im Folgenden soll mit Art. 1 das Herzstück des Artikelgesetzes in den Fokus des Interesses gerückt werden. Durch diesen Artikel soll nicht weniger als das nationale Gefahrstoffrecht in Gestalt der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) reformiert werden. In dem vorliegenden Beitrag wird die am 05.12.2024 in Kraft getretene Gefahrstoffverordnung dargestellt, während die vorherige Fassung als „GefStoffV a. F.“ in Bezug genommen werden soll.

Heute einmal ein Buchtipp

Gerade habe ich ein sehr kurzweiliges Buch über die Pflege gelesen.

„Pflege und kurzweilig“ – passt das zusammen? In diesem Fall: Ja! In „Oma, ich fahr schon mal den Rollstuhl vor! Als ich vom Enkel zum Pfleger wurde“ schreibt der Kabarettist Martin Frank über die vier Jahre, in denen er – zu dieser Zeit gerade erst 19 – die häusliche Pflege seiner Oma übernimmt. Mit einer großen Portion Humor, aber auch mit Ernsthaftigkeit und vor allen Dingen mit viel Warmherzigkeit lässt Martin Frank uns an seinen Erfahrungen aus dieser Zeit, die „nicht nur traurig, sondern skurril komisch … und wichtig für ihn war“, teilhaben. Und kommt dabei zu dem Fazit: Menschen, die andere pflegen, sind bewundernswert. Aber auch die Menschen, die sich pflegen lassen. „Denn beides verlangt viel physische, aber vor allem auch psychische Kraft.“

Was Pflege den Beteiligten abverlangt und welche Herausforderungen sie mit sich bringt, wird in dieser Ausgabe der QM-PRAXIS gleich mehrfach thematisiert. Es geht dabei unter anderem um das Berufsbild der Pflege und deren Zukunft, aber auch um Patientensicherheit bzw. um Pflegefehler und Strategien, um diese zu vermeiden. Unterstützung könnte dabei das neue Pflege-CIRS liefern, das im Frühjahr online gehen soll – Näheres dazu finden Sie auf Seite 35.

Ich kann Ihnen deshalb also nicht nur die Lektüre von Martin Franks Buch empfehlen, sondern auch die unserer Zeitschrift – beides lohnt sich!

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Mirjam Lang
Redaktion „QM-PRAXIS in der Pflege“