Ausgabe Januar | Februar 2019

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

SPEZIALTHEMA
Neue Wege in der Schmerztherapie: Üben, üben, üben …?
Die moderne Schmerzbehandlung setzt längst nicht mehr nur auf starke Analgetika, um das Schmerzempfi nden der betroffenen Patienten möglichst lang anhaltend zu betäuben. Auf dem Schmerzkongress 2018 in Mannheim gab es Einblicke in neue Begleitmethoden, wie z. B. die durchaus grundlegende Schmerzedukation oder ein neu entwickeltes Riechtraining für Menschen mit Einschränkungen des Geruchssinns oder auch bei starken Schmerzen. Das Tolle daran: Beide Konzepte lassen sich auch begleitend zur ambulanten und stationären Pfl ege nutzen und bieten zum Teil ebenfalls neue Ansatzmöglichkeiten in der Altenbetreuung.

Top Five der Infektionsprävention in der Intensivpflege – wichtigste Maßnahmen (Teil 1)
Nosokomiale Infektionen verursachen Intensivierungen von Erkrankungen sowie Todesfälle, 20 – 30 % davon gelten durch das Einhalten von Hygieneregeln als vermeidbar. Welche Hygienemaßnahmen zur Infektionsprävention sich vorzugsweise auf Intensivstationen eignen und wie man sie – unter Berücksichtigung der Patientenperspektive – umsetzen kann, ist Thema dieses Beitrags.

DOKUMENTATION / EXPERTENSTANDARDS
Ein Instrument ist so gut wie der Mensch, der es spielt. Das gilt auch für die SIS®
Kennen Sie die drei D der Pflege? Wir dokumentieren uns dumm und dämlich. So oder so ähnlich haben viele Pflegende in den letzten Jahren den Dokumentationsaufwand erlebt. Immer mehr wurde beklagt, dass zunehmend Zeit zur Dokumentation verwendet wird statt direkt mit den pflegebedürftigen Menschen. So beauftragte 2011/2014 das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine Ombudsperson zur Entbürokratisierung der Pflege. Das Ergebnis war das Strukturmodell mit der SIS®. Sie fordert von den Pflegenden, die sie nutzen, ein Umdenken und ein anderes Verständnis.

Einführung des Expertenstandards Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz
Grundsätzlich ist die Einführung eines Expertenstandards eine Herausforderung für jede Einrichtung. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Vorschrift wie z. B. der Meldepflicht einer bestimmten Erkrankung sind Expertenstandards sehr komplex und vielschichtig. Sie sollen einrichtungsspezifisch umgesetzt werden – das bedeutet konkret, es gibt kein Patentrezept. Die Expertenstandards sind unterschiedlich gestaltet und ggf. sehr theorielastig. Zumindest scheinen sie für den Leser oft auf den ersten Blick so. Damit Sie bei der Einführung von den Erfahrungen anderer profitieren, erörtern wir mit Frau Kuckert-Wöstheinrich, wie die Einführung im St. Augustinus Memory-Zentrum abgelaufen ist. Oder besser immer noch abläuft, denn es handelt sich bei der Umsetzung eines Expertenstandards um einen fortlaufenden, nie abgeschlossenen Prozess.

KOMMUNIKATION / MOTIVATION / SCHULUNG
Der unsichtbare Psychopath
Wenn der Begriff Psychopathie benutzt wird, werden darunter oft Menschen mit extremen Auffälligkeiten, teilweise mit einem gelebten erhöhten Aggressionspegel, verstanden. Psychopathen werden als Mörder, Verbrecher, Narzissten beschrieben. Wieso kann dann der Begriff für den unsichtbaren Psychopathen benutzt werden? Jedoch, tötet er nicht auch? Nur etwas anders? Er ist ein Meister der Manipulation. Er nimmt Menschen den Erfolg, die Zufriedenheit, Vertrauen zu anderen Menschen und zerstört Teams.

Der 6. QM-PRAXIS-TAG – ein Rückblick auf die Veranstaltung
Bereits zum 6. Mal haben wir den QM-PRAXIS-TAG veranstaltet. Mit dem Ziel, den Teilnehmern einen Überblick über relevante Neuerungen aus QM und Hygiene zu vermitteln, sind wir auch dieses Jahr in die Veranstaltungsplanung gestartet. Herausgekommen ist ein breit gefächertes Themenspektrum. An drei Orten haben Experten den Teilnehmern die neuesten Erkenntnisse präsentiert und viele Anregungen für die tägliche Praxis, aber auch zur Reflexion gegeben. Die Teilnehmer in Hannover, Düsseldorf und Nürnberg haben sich rege an der Veranstaltung beteiligt und den Tag auch dazu genutzt, mit Kollegen aktuelle Praxisthemen zu diskutieren. Die Resonanz auf die Veranstaltungen war eindeutig: Es war jeweils ein gelungener Tag mit viel Input in angenehmer Atmosphäre. Nachfolgend geben wir einen kleinen Überblick über die Inhalte und einige Highlights aus den Vorträgen.

PERSONALMANAGEMENT
Interviewpartner gesucht: Durch Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen dem Fachkräftemangel begegnen Lösung oder Chance?
Es scheint, als ob die Zeitarbeitsfirmen im Pflegebereich wie Pilze aus dem Boden schießen. Im Internet tummeln sich zahlreiche Anbieter und auch auf Pflegemessen sind sie verstärkt vertreten. In Zeiten des Pflegenotstands könnte es ja durchaus eine Möglichkeit sein, für ausreichend Personal in der Einrichtung zu sorgen. Aber was bedeutet das konkret und ist das wirklich eine praktikable Lösung?

HYGIENE AKTUELL: MRE / NOSOKOMINALE INFEKTIONEN
Wichtige Erreger und ihre Besonderheiten: Der multiresistente Acinetobacter baumannii
Die Verfügbarkeit wirksamer Antibiotika wird zunehmend bedroht durch steigende Resistenzraten, z. B. bei dem gramnegativen Bakterium Acinetobacter baumannii (ACIBA). Es gehört zu den gefürchteten Keimen auf Intensivstationen. Die häufi ge und oftmals unbedachte Anwendung von Antibiotika führt zur immer schnelleren Verbreitung von Resistenzen, auch beim A. baumannii (MR-ACIBA). In Kliniken bringen nicht nur Patienten unterschiedlichste, zum Teil bereits resistente Keime ins Haus. Hier entstehen auch häufi ger Antibiotika-Resistenzen und werden zusätzlich unter den bakteriellen Krankheitserregern weitergegeben. Auch aufgrund seiner großen Umweltresistenz ist ACIBA in der Lage, sich schnell zu verbreiten und Resistenzmechanismen gegen die meisten Antibiotika und einige Desinfektionswirkstoffe zu entwickeln. Dieser Artikel beschreibt Aktivitäten zur Infektionsprävention.

Ein neues Jahr der Pflege?!

Liebe Leserinnen und Leser,

ein neues Jahr erwartet uns und der Jahreswechsel ist ja immer verbunden mit guten Vorsätzen. Persönliche Gedanken kreisen dann meist um schlechte Angewohnheiten oder Schwächen, wie der Wunsch, das Rauchen aufzuhören oder mehr Sport zu treiben. Die Halbwertszeit solcher Vorhaben ist meist sehr begrenzt, den wenigsten gelingt es, sie wirklich dauerhaft durchzuhalten. Trotzdem scheint es mir der passende Zeitpunkt, mich mit einem Vorhaben zu beschäftigen, das ein bisschen mehr Durchhaltevermögen verdient hat: einem Umdenken in der Pflege oder besser gesagt von der Pflege für die Pflege.

In den letzten Jahren hat sich ein deutlicher Wandel vollzogen. Pflege wurde gefühlt politischer. Ich kann mich an die unterschiedlichsten Debatten erinnern, aber noch keine hatte eine vergleichbare Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und eine so positive Resonanz in weiten Teilen der Bevölkerung. Es ist auffallend, dass auch die Politik nicht mehr an dem Thema vorbeikommt. Pflege ist sozusagen IN. Allerdings ist es damit nicht getan. An der angespannten personellen Situation in der Pflege ändern auch 13.000 zusätzliche Stellen nichts, wenn schon die bereits bestehenden nicht besetzt werden können. Und solange sich nichts Entscheidendes an den Strukturen ändert, werden wir in einigen Jahren ein noch viel größeres Problem haben, wenn die geburtenstarken Jahrgänge pflegebedürftig werden.

Vor Jahren gab es ein Jahr der Pflege, in dem im Rückblick betrachtet nicht viel passiert ist. Nutzen wir die positive Stimmung in allen gesellschaftlichen Bereichen und machen dieses Jahr zu einem echten Jahr für die Pflege. Zeigen wir wie attraktiv Pflege sein kann und was noch wichtiger ist, dass Pflege Ideen und Lösungen entwickeln kann, um den Problemen effektiv zu begegnen. Wir müssen Pflege neu denken. Nur wenn wir uns aktiv beteiligen und einmischen, können Lösungen entstehen, die der Pflege gerecht werden. Machen Sie den Anfag und mischen Sie sich ein!

Ich wünsche Ihnen ein glückliches und gesundes neues Jahr.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“