Ausgabe Februar 2024

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Gesundheitswesen und Klimawandel
Das Thema Klimawandel beherrscht die Schlagzeilen. Ob Auswertungen von Pressespiegeln oder Umfragen, was die Menschen bewegt – die Diskussionen um den Schutz des Klimas stehen stets weit oben. Schüler und Studenten demonstrieren für mehr Klimaschutz und werden unter dem Motto „Fridays for Future“ zu einer weltweiten sozialen Bewegung. Aktivisten greifen zu drastischeren Methoden, blockieren Straßen und legen Flughäfen lahm. Auf internationalen Konferenzen treffen sich tausende Vertreter aus allen Teilen der Welt, um Lösungen zu finden, die Erderwärmung zu stoppen. Und auch im Gesundheitswesen ist mittlerweile klar, dass die Erderwärmung gravierende Folgen für die Gesundheit hat.

Springerkonzepte in der Pflege als ein Mittel des Ausfallmanagements
Das Ausfallmanagement nimmt in Zeiten des Personal- und Fachkräftemangels eine immer entscheidendere Rolle ein. Besonders hohe Krankheitsaufkommen und ein bereits bestehender Mangel an Personal lassen die Dienstplankapazitäten schnell an ihr Limit kommen. Eine Situation, die nicht nur auf die Leitung enormen Druck ausübt, sondern auch bei den Mitarbeitenden zu einer hohen Belastung führen und auf Dauer einen noch höheren Krankenstand mit sich bringen kann. Dauerhaft chronisch unterbesetzte Einrichtungen kommen aufgrund der hohen Belastung schnell an ihre Grenzen.

PERSONALMANAGEMENT
Social-Media-Recruiting in der Pflege – Sinnvoll oder nicht?
Social Media bzw. soziale Medien sind in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Es handelt sich hierbei um Plattformen oder digitale Medien, die es den Nutzerinnen und Nutzern erlaubt sich zu vernetzen, untereinander auszutauschen und unterschiedliche Inhalte zu teilen.

DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE
Kennen Sie schon das Virtuelle Krankenhaus NRW?
Vieles wurde während der Corona-Pandemie virtuell durchgeführt. Nicht nur die Kinder in der Häuslichkeit unterrichtet, auch Videokonsile fanden zwischen Krankenhausärzten statt. Die Idee, ein virtuelles Krankenhaus zur Verfügung zu stellen, entwickelte sich aus vielen Ideen.

E-Rezept – jetzt ist es endlich da
Mit dem Jahreswechsel wurde das elektronische Rezept, das E-Rezept, eine verpflichtende Anwendung für die Vertragsärzte. Diese müssen apothekenpflichtige Arzneimittel elektronisch verordnen. Das sollte zwar längst Standard sein, doch es haperte an vielen Ecken und Enden. Dabei bietet das E-Rezept grundsätzlich viele Vorteile. Sollte ein Patient dennoch einen Ausdruck nach wie vor wünschen, dann hat er darauf auch einen Anspruch.

Einsatz von Smartwatches und Health-Apps in der Pflege
Smartwatches und Health-Apps haben das Potenzial, die Pflege grundlegend zu verändern. Durch die kontinuierliche Erfassung von Gesundheitsdaten und die dabei vorhandene Möglichkeit, diese Informationen sofort an Pflegekräfte oder Ärzte/Ärztinnen weiterzuleiten, kann die Technologie dazu beitragen, die Gesundheit von Pflegebedürftigen zu verbessern und das Risiko von Notfällen teils deutlich zu reduzieren.

PFLEGEPRAXIS
Der Pflegeprozess in Zeiten des Pflegenotstands – Wunsch oder Möglichkeit?
Der Pflegeprozess dient dazu, die Pflege nach den vorhandenen Methoden der Pflegewissenschaft zu planen und durchzuführen. Der Pflegeprozess selbst besteht dabei aus mehreren Stufen, die sich teilweise durchdringen. Im Zuge des Pflegenotstands wird der Pflegeprozess selbst immer bedeutsamer. Dies ist deshalb der Fall, weil durch die Methodik der Pflegewissenschaft der Pflegeprozess eine Steigerung der Pflegequalität bewirkt. Insbesondere die Elemente der Pflegeplanung und Pflegedokumentation dienen dazu, die Pflege zielgerichtet zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Im Zuge des zunehmenden Personalmangels stellt sich allerdings die Problematik, dass die Anforderungen an den Pflegeprozess hinsichtlich der Pflegequalität und der damit verbundenen gesetzlichen Normen und entsprechenden gesetzlichen Vorgaben zunehmend steigen.

MOTIVATION/KOMMUNIKATION/SCHULUNG
Resilienz, Reflexion und Konfliktbewältigung in der Pflegepraxis
Pflegende Personen stehen tagtäglich vor physischen und psychischen Herausforderungen, welche verantwortungsbewusstes Handeln und ein starkes, seelisches Immunsystem erfordern. Um der großen Verantwortung im Berufsalltag gerecht werden zu können und gleichzeitig physischen sowie psychischen Belastungen entgegenzuwirken ist es wichtig, Mitarbeitende emotional und körperlich zu stärken. Die Herausforderungen der Corona-Pandemie setzten beruflich Pflegende zudem zusätzlich unter Druck und schöpfen von vielen die persönlichen Kapazitäten vollends aus. Um Überlastungen zu vermeiden und auch in Krisenzeiten gesund zu bleiben, können Konzepte der Resilienz und das Reflektieren eigenen Handelns in komplexen Situationen helfen.

Kommunikation – von der guten Absicht bis zum guten Ergebnis
Wir kommunizieren ständig, Führungskräfte tun eigentlich den ganzen Tag nichts anderes. Doch vielen ist noch nicht bewusst, dass Kommunikation nicht nur Reden ist. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall. Deshalb sind sie hier noch einmal: die drei wichtigsten Elemente jeder Kommunikation: Schweigen, Zuhören, Haltung bewahren.

QM-PRAXIS
Leitbilder und Konzepte erstellen
Das Leitbild einer Institution stellt in knappem Umfang den Auftrag und die Ziele der Einrichtung dar. Ebenso, wie diese Ziele umgesetzt werden sollen. Es gibt Orientierung und soll das Idealbild spiegeln. Das gesamte Handeln aller Mitwirkenden soll danach ausgerichtet sein. Effektive Leitbilder zeigen sowohl nach innen eine Wirkung, indem sie die Mitarbeitenden anspornen und motivieren, als auch Werbepotenzial nach außen. Aus dem Leitbild lassen sich strategische und operative Ziele ableiten. Sie gehören zu einem guten Management und sind darüber hinaus Bestandteil des weitgefächerten Qualitätsmanagements. Es zeigt, wofür eine Organisation steht. Auch die Vermittlung der Werte eines Unternehmens oder einer Institution ist hier zu finden.

Reif für die Insel?

Die älteren Semester unter uns können sich vielleicht noch an dieses Lied aus den 80er-Jahren erinnern. Peter Cornelius hat 1981 mit diesem Text ein Lebensgefühl aufgegriffen. In den letzten Monaten habe ich ähnliche Aussagen häufig gehört und mich immer wieder an dieses Lied erinnert. Nur – für mich war dieses Lied immer auch mit positiven Gefühlen verbunden und hat eingeladen zu träumen – selbst wenn es nur für ein paar Minuten war.

Ich weiß, dass sich aktuell viele Pflegende überlastet fühlen und deswegen reif für die Insel. Diese Überlastung hat Gründe. Gründe, die der Einzelne nicht unmittelbar beeinflussen kann. Das gilt auch für die vielen Krisen, deren Auswirkungen wir tagtäglich spüren oder die unsere Nachrichten beherrschen. Manche fühlen sich deswegen ohnmächtig, andere haben Strategien, das Leben trotzdem zu geniessen.

Was auch immer uns antreibt oder uns stärkt, gerade jetzt brauchen wir es. Für den einen kann es das Bild der sprichwörtlichen Südseeinsel sein, mit Sandstrand, blauem Himmel und sanftem Meeresrauschen. Für den anderen ist es ein spezielles Lied, ein Spaziergang im Wald oder auch einfach ein Moment der Stille.

Ich wünsche uns allen möglichst viele Momente, die uns stärken, die zum Träumen anregen, die uns freuen – also einfach Momente, die uns ganz persönlich gut tun. Das trägt auch dazu bei, die eigene Resilienz zu stärken.. Was das konkret in der Pflege bedeuten kann, lesen Sie in dieser Ausgabe.

Und von meiner Seite an dieser Stelle ein Versprechen: In diesem Jahr endet jedes Editorial mit einem Bild, das hoffentlich viele von Ihnen anspricht und für einen Moment den Alltag vergessen lässt.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen viele neue Erkenntnisse und eine spannende Lektüre.

Bleiben Sie gesund!
Mit ganz herzlichen Grüßen
Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“