Ausgabe Mai | Juni 2017

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

SPEZIALTHEMA
Ausländische Pflegemitarbeiter rekrutieren – Chancen und Möglichkeiten
Im Gesundheitswesen gibt es mittlerweile an den unterschiedlichsten Stellen Fachkräftemangel: Ländliche Gebiete, in denen die ärztliche Versorgung nicht gesichert ist; Physiotherapiepraxen, die keine neuen Patienten mehr annehmen, weil sie nicht genügend Therapeuten haben, und nicht zuletzt Pflegeheime, ambulante soziale Dienste und Krankenhäuser, die keine Fachkräfte mehr bekommen. Die Auswirkungen in der Pflege sind für alle Beteiligten negativ: Die ohnehin schon knapp bemessene Zeit für die Patientenbetreuung reicht erst recht nicht mehr für die Zuwendung, die Patienten sich wünschen. Die verbliebenen Mitarbeiter arbeiten bis über die Belastungsgrenzen hinaus. Ein Teufelskreis wird in Gang gesetzt, aus dem Einrichtungen kaum ausbrechen können: Weniger Mitarbeiter müssen dieselbe Arbeit erledigen. Die Folge: Überstunden auf der einen Seite und zunehmende Fehlzeiten auf der anderen Seite. Mitarbeiter verlassen nicht nur die jeweilige Einrichtung, viele kehren der Pflege insgesamt den Rücken und suchen sich andere ‚Herausforderungen‘, wie es so schön heißt. Neben Bemühungen, die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern und mehr Menschen für eine Ausbildung im Bereich Pflege zu begeistern, gibt es auch die Option, mit ausländischen Pflegekräften die Lücke zu schließen.

PFLEGEPRAXIS
„Gut gemacht …“: Legen einer Magensonde und Prävention von Komplikationen
Das Legen einer Magensonde gehört zum beruflichen Alltag vieler Pflegender in Klinik und Pflegeheim. Lesen Sie hier Schritt für Schritt, wie es abläuft und worauf Sie in den einzelnen Phasen achten sollten.

HYGIENE AKTUELL: HYGIENEMANAGEMENT
Die Sterilisation von Medizinprodukten
Die Anwendung korrekt aufbereiteter Instrumente vor allem in der invasiven Medizin ist Grundvoraussetzung für einen unkomplizierten Behandlungsablauf bzw. den Erfolg einer Operation. Daher ist die Aufbereitung der Medizinprodukte (MP) ein Kernelement in der Alltagspraxis. Die Rahmenbedingungen, die Leitlinien sowie die Prozesse sind für den korrekten Ablauf klar definiert. Die gesetzlichen Anforderungen fordern explizit Validierungsmaßnahmen für Verfahren in der Aufbereitung (MPBetreibV § 8 Abs. 1 und KRINKO § 1.3). Die Erfüllung solcher Anforderungen ist am zweckmäßigsten als Teil des Qualitätsmanagementsystems zu organisieren und nachzuweisen. Die Voraussetzungen für die Aufbereitung (KRINKO § 1.2), insbesondere die schriftlich dokumentierte korrekte Einstufung der Medizinprodukte, die Festlegung der Art und die Durchführung der Aufbereitung, müssen festgelegt sein. Hierfür ist der Betreiber verantwortlich. Nach MPBetreibV § 8 Abs. 4 kann er die Tätigkeit delegieren, trägt dennoch weiterhin die Verantwortung.

HYGIENE AKTUELL: MRE / NOSOKOMIALE INFEKTIONEN
Ausbruchsszenarien bei MRE: Beispiele aus den letzten Jahren – was lernen wir daraus?
Resistenzen von Antibiotika gelten in globaler Hinsicht als eines der drängendsten Probleme der Gesundheitsversorgung im 21. Jahrhundert. Der vielfach ungezielte Einsatz von Antibiotika in Human- und Veterinärmedizin, die Globalisierung mit weltweitem Tourismus und Migration, Hygienedefizite auch aufgrund von Personalmangel sowie zu häufige Patientenforderungen nach Antibiotikagabe fördern das Phänomen einer Resistenzbildung von Bakterien gegenüber antibiotischen Substanzen. Den Fragen, welche typischen Probleme und Gefahren zu Ausbrüchen mit multiresistenten Erregern führen, geht die dritte Folge dieser Serie bei diversen bekannt gewordenen Ausbrüchen nach. Auffallende Fehler und Tücken im Ausbruchsmanagement werden einigen sich als wirkungsvoll erwiesenen Praktiken gegenübergestellt.

ARBEITSSCHUTZ
Neuerungen bei den Technischen Regeln TRBA 400 und TRGS 555 – das müssen Sie bei der Umsetzung beachten
Die Technischen Regeln für den Umgang mit Biostoffen und mit Gefahrstoffen umfassen wichtige Informationen und Vorgaben für die Umsetzung der Gefahrstoffverordnung bzw. der Biostoffverordnung. In den letzten Monaten gab es zahlreiche Änderungen im Regelwerk. In dieser Ausgabe erfahren Sie, welche Besonderheiten die TRBA 400 „Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen“ und die TRGS 555 „Betriebsanweisung und Information der Beschäftigten“ beinhalten.

SCHULUNGEN / MOTIVATION / KOMMUNIKATION
Aktuelles Wissen vermitteln – lästiges Übel oder spannender Blick über den Tellerrand?
Wir leben in einer Informationsgesellschaft und werden von scheinbar neuen Informationen überflutet. Früher beschränkte sich die Suche auf aktuelle Fachliteratur oder das passende Lexikon, heute fragt man Google und bekommt je nach Begriff Tausende Treffer. Über die Relevanz und die Qualität lässt sich trefflich streiten, aber grundsätzlich steigt auch der Bedarf, Mitarbeiter kontinuierlich fortzubilden und ihnen qualitativ hochwertiges aktuelles Wissen zur Verfügung zu stellen. Nur jeder kennt die „Begeisterung“ von Mitarbeitern, wenn sie nach Abschluss ihres Dienstes noch eine langatmige Fortbildung besuchen sollen. Oder wenn sie von einem theoretisch anmutenden Seminar wieder in die Einrichtung kommen.

Was lange währt, wird endlich gut?

Liebe Leserinnen und Leser,

geht es Ihnen auch so: Sie warten auf die Wahlprogramme der politischen Parteien und möchten wissen, welche Themen der anstehende Wahlkampf mit sich bringt? Allerdings sieht es momentan danach aus, als ob wir noch ein paar Wochen auf konkrete Inhalte warten müssen.

Mir fallen zahlreiche Plattitüden ein, die alle auf dasselbe hinauslaufen: Hoffen wir, dass sich das Warten lohnt und die zahlreichen Statements der Pflegeverbände bei den Politikern zu einer echten Auseinandersetzung mit den Problemen der Pflege geführt haben. Sobald die Programme vorliegen, werden wir in der QM-PRAXIS einen Vergleich anstellen und auch Experten zu den Inhalten befragen.

Ausruhen können sich QM- und Hygienebeauftragte ja trotzdem sowieso nicht. Es gab seit Jahresanfang genügend Änderungen, die in den Einrichtungen umgesetzt werden müssen. Zum Beispiel gibt es geänderte Technische Regeln für Biostoffe und Gefahrstoffe. Außerdem gibt es neue Anforderungen an das Betreiben von Medizinprodukten und auch die Neuerungen des SGB XI wirken sich auf Ihre Einrichtungen aus.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei der Umsetzung der Neuerungen. Wenn Sie spezielle Fragen haben, dann schreiben Sie mir. Unsere Experten stehen Ihnen mit ihren Praxiserfahrungen gerne zur Verfügung.

Wie immer freue ich mich auf Fragen und Anregungen von Ihnen. Ich drücke uns allen die Daumen für ein paar schöne frühsommerliche Tage und wünsche Ihnen eine gute Zeit.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“