Ausgabe April 2023

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Resilienz – Wie Sie krisenfest werden (und bleiben)
Herausfordernde Besprechungen, belastende Überprüfungen, alarmierende Rückmeldungen in Sachen Qualität – sieht so Ihr Alltag aus? Als Qualitätsmanager ist das keineswegs außergewöhnlich, sondern ganz normale Realität. Leider ist auch die Konsequenz daraus oft Realität: Menschen brennen aus, gehen sprichwörtlich in die Knie. Stress macht krank.

Best Practice Pflege – schlanke und zielgerichtete Dokumentation
Pflegedokumentation – ein Thema mit Dauerbrennercharakter. In den letzten Jahren wurde das Thema immer wieder diskutiert und Lösungen zur Verschlankung und Vereinfachung entwickelt.

AKTUELLES AUS DER GESETZGEBUNG
Pflege unterstützen und entlasten: Das PUEG wird kein Wumms, aber teuer!
Im Februar hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) einen ersten Referentenentwurf für ein Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege, das „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz “(PUEG) vorgelegt, die Verbände und andere Organisationen haben Stellungnahmen abgegeben. Am 5.4.2023 wurde dann die Kabinettsfassung veröffentlicht. Diese beinhaltet zahlreiche Änderungen – der große Wurf für die Pflege ist der allerdings nicht. Wurden doch bereits einige Themen aus dem Referentenentwurf in der Kabinettfassung für Pflegebedürftige gestrichen. So oder so, es wird teuer für die Beitragszahlenden. Nachfolgend gibt es einen ersten Überblick über wichtige Inhalte der Kabinettsfassung der Bundesregierung zum PUEG.

Pflege mit Stimmrecht im G-BA?
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag eine Reform des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vorgesehen. Der G-BA, der unter anderem darüber entscheidet, welche Leistungen von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert werden, soll reformiert werden. Das passt jedoch nicht dem G-BA Vorsitzenden Prof. Josef Hecken

DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE
Digitalisierung: Häusliche Krankenpflege-Richtlinie wurde angepasst
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Richtlinie für die Häusliche Krankenpflege (HKP-RL) angepasst. Das war notwendig, weil es eine Änderung der Muster-Berufsordnungen für die Vertragsärzte sowie der Vertragspsychotherapeuten gab. Vertragspsychotherapeuten dürfen u. a. Psychiatrische häusliche Krankenpflege verordnen

Künstliche Intelligenz: Fachkräfte dürfen nicht ersetzt werden
Der Deutsche Ethikrat untersuchte die Auswirkungen digitaler Technologien auf das menschliche Selbstverständnis und Miteinander. Er schaute sich dabei auch den Anwendungsbereich der Medizin an, lesen Sie hier auszugsweise mit welchen Ergebnissen.

VERSORGUNGSFORMEN
Kurzzeitpflege soll tragfähig werden
Träger von Gesundheitseinrichtungen bieten eingestreute aber auch solitäre Kurzzeitpflegeplätze an. Auch Krankenhausträger interessierten sich dafür, eine eigene solitäre Kurzzeitpflege anzubieten, damit Patienten schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden können und dennoch professionell versorgt werden. Doch diese nahmen schnell davon Abstand, denn die Kurzzeitpflege ist nicht tragfähig.

Transformation der Krankenhausversorgung: Sind Magnet ® Krankenhäuser auch ein Modell für Europa und Deutschland?
Für Sie gehört auf der BMC-Fachtagung „Die neue Welt der Gesundheitsberufe – multiprofessionell, kompetenzorientiert und gemeinschaftlich“ vom 24.1.2023. Julia Köppen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin auf dem Fachgebiet Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin. Frau Köppen ist studierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem Bachelor of Nursing und Master in Public Health. Sie stellte auf dem BMC-Kongress das internationale Projekt bzw. die Studie zu Magnet4Europe, vor.

SPEZIELLE VERSORGUNGSFORMEN
Kennen Sie schon das Ehegattennotvertretungsrecht?
Seit dem 1. Januar 2023 gibt es das Ehegattennotvertretungsrecht in Gesundheitsangelegenheiten. Das Recht tritt dann ein, wenn der Ehegatte, die Ehegattin oder ein Partner bzw. Partnerin einer eingetragenen Lebenspartnerschaft selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen in Gesundheitsangelegenheiten zu treffen. Im nachfolgenden Text wird zur einfacheren Lesbarkeit das Wort Ehegatte verwendet. Damit sind auch die Ehegattin sowie die eingetragenen Lebenspartnerschaften gemeint.

Palliativ- und Sterbearbeit in der Pflege (Teil 2)
In der letzten Ausgabe wurde erläutert, dass die palliative Versorgung eingesetzt wird, wenn bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf keine Chance mehr auf Heilung besteht. In diesem Fall steht die Linderung der Beschwerden und Symptomatik im Vordergrund. Schwerkranke Personen erhalten eine spezialisierte palliative Versorgung, die nach den Wünschen und Bedürfnissen der betroffenen Person gestaltet ist. Damit soll ein schmerzfreies und würdevolles Sterben ermöglicht werden. Durch gesetzliche Grundlagen ist geregelt, dass jeder einen Anspruch auf eine palliative Versorgung hat.

HYGIENEMANAGEMENT/ARBEITSSCHUTZ
Gefährdungsbeurteilung bei Biostoffen (BGW)
Biostoffe können für Beschäftigte im Gesundheitsbereich hochgefährlich sein. In Deutschland gilt bekanntermaßen das sogenannte „Duale Arbeitsschutzsystem “. Konkret bedeutet dies, dass einerseits das staatliche Arbeitsschutzgesetz und damit verbunden die entsprechenden Verordnungen (Biostoff-Verordnung, BioStoffV) und die dazugehörigen Technischen Regeln (sogenannte TRBA) zu beachten sind. Andererseits sind auch die Regeln und Vorschriften der Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften) zwingend zu beachten.

MOTIVATION/KOMMUNIKATION/SCHULUNG
Motivieren – jetzt erst recht!
„Wie kann ich meine Mitarbeiter motivieren?“ Diese Frage stellen sich Führungskräfte ständig. In der Pflegewelt lauter und nachdrücklicher als je zuvor. Pflegekräfte geben ihr Bestes, tagtäglich. Doch ihre Arbeit wird kaum geschätzt. Ganz im Gegenteil. Sie wird sogar teilweise immer noch diffamiert: „Pflege kostet Geld.“– „Pflegen kann (doch) jeder.“ Und in dieser Situation sollen Sie motivieren? Ja, Sie müssen es sogar!

Mediation – Gemeinsam auf dem Weg zur Lösung
„Wenn zwei sich streiten – sollte ein Dritter vermitteln.“ So ließe sich kurz und knapp eine Mediation beschreiben. Natürlich geht es auch etwas fachlicher: MEDIATION (Vermittlung) ist ein Konfliktlösungsverfahren zwischen streitenden Parteien, bei dem mithilfe eines allparteilichen Vermittlers eine für alle Seiten eigenverantwortliche, befriedigende Lösung im Konflikt erarbeitet wird. Es hat sich als ein hoch effektives Verfahren in der Streitschlichtung erwiesen.

Quo vadis Pflege?

Wie entwickelt sich die Pflege in Deutschland? Warum genau heute diese Frage: Nun – in regelmäßigen Abständen diskutiere ich diese Frage mit den Autoren der QM und auch mit anderen außenstehenden Experten. Die aktuelle Situation ist Ihnen bekannt: Seit Jahren kämpft die Pflege mit Personalmangel. Das war auch schon in der Zeit so, in der viele Menschen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar waren. Aber der Fachkräftemangel ist mittlerweile in nahezu allen Wirtschaftsbereichen virulent und damit steht Pflege in Konkurrenz zu vielen anderen Branchen.

In den letzten Monaten habe ich mehrfach von jungen Menschen gehört: Ich würde gerne eine Ausbildung in der Pflege machen, aber alles, was ich über die Arbeitsbedingungen höre, schreckt mich ab. Alle Argumente, wie erfüllend oder spannend der Beruf ist, laufen dann ins Leere. Klar ist: Wir müssen Lösungen finden, um dem Pflegenotstand zu begegnen. In den nächsten Jahren benötigen wir nicht weniger sondern mehr Pflegende, denn die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt kontinuierlich zu. Das ist aber nur ein Bereich, wenn auch einer der wichtigsten, der Fragen für die Zukunft aufwirft.

Seit März liegt die Digitalstrategie des Gesundheitsministeriums vor. Die Digitalisierung soll vorangetrieben werden – auch in der Pflege. Digitale Innovationen sollen in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen. Projekte gab es schon einige, jetzt sollen die verschiedenen Bestrebungen gebündelt werden. Für Sie werden sich dadurch viele Veränderungen ergeben. Pflege wird sich zwangsläufig verändern – Versorgungsstrukturen, Versorgungspfade, die Pflegepraxis und die Organisation. Sie werden sich ändern müssen. Eines ist sicher: Wir werden in den nächsten Jahren nicht nur eine Reform erleben, sondern zahlreiche. Wir bleiben für Sie am Ball – mit Beiträgen über die Digitalisierung und natürlich auch weiterhin über aktuelle Vorhaben wie z. B. das PUEG.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“